Machabäerstraße 19–27
Ein Haus mit Geschichte und Zukunft
  • Ort
    Köln
  • Objekt
    Revitalisierung, Erweiterung und Aufstockung eines Bürogebäudes
  • Bauherrin
    Köln Machabäerstraße Zwei GmbH & Co. KG c/o Art-Invest Real Estate Management Co. KG
  • Entwurfsverfasser
    Caspar Schmitz-Morkramer
  • Projektsteuerung
    SMV Bauprojektsteuerung Ingenieurgesellschaft, Köln
  • TGA
    A+K, Alhäuser + König Ingenieurbüro, Hachenburg
  • Tragwerksplanung
    AWD Ingenieure, Köln
  • Brandschutz
    hhpberlin, Berlin
  • Freiraumplanung
    KRAFT.RAUM, Düsseldorf
  • Fassadenplanung
    Drees & Sommer, Köln
  • Bauphysik
    vRP, von Rekowski und Partner – Ingenieurbüro für Bauphysik, Weinheim
  • BIM-Management
    BitsAndBricks, Stuttgart
  • Nachhaltigkeitsberater
    Werner Sobek, Stuttgart
  • Bauzeit
    2022–2023
  • Leistungsphasen
    2–5a
  • Brutto-Grundfläche (oi/ui)
    19.376 m²/2.869 m²
  • Visualisierungen
    bloomimages

Kaum fünf Minuten läuft man von der Machabäerstraße bis zum Dom. In dieser zentralen Lage planen wir für die Art-Invest die Modernisierung, Revitalisierung und Erweiterung eines Bestandsgebäudes mit überraschenden inneren Werten. Die Baugeschichte des Gebäudes, das ein Atrium umschließt, war von außen kaum mehr ablesbar. 1926 von dem Kölner Architekten Carl Moritz für die Allgemeine Ortskrankenkasse Köln geplant, wurde der Bau nach Kriegszerstörungen in vereinfachter Form wieder aufgebaut und als Strahleninstitut genutzt. Die 1974 zeittypisch ergänzte Fassade überschrieb die ursprünglich großzügige Gestaltung. Ziel unserer Planung ist die Transformation des Bestands zu einem hochflexiblen, modular nutzbaren und zukunftsfähigen Bürohaus mit repräsentativen Konferenzflächen und einem ökologischen Mehrwert für Stadt und Mensch.

Innere Werte wahren

Wir erweitern den (nicht denkmalgeschützten) Bestand über die gesamte Breite entlang der Turiner Straße mit einem überwiegend in Holzbauweise errichteten direkt anschließenden Riegel. Nach dem Rückbau der obersten Geschossdecke über dem 4. Obergeschoss setzen wir ein neues Geschoss und eine Terrasse mit Domblick auf, sämtliche Dachflächen werden intensiv begrünt. Mit neuen, plastisch gestalteten Fassaden in Klinker und Holz und großen Fensteranteilen gliedern wir die Kubatur des Gebäudes entsprechend der Körnung im Quartier und erzeugen zwei unterschiedlich gestaltete Schauseiten. Das zentrale Atrium verkleinern wir mit einem Einbau an der nördlichen Stirnseite und setzen ein neues Glasdach über dem Erdgeschoss ein. Die neuen Erschließungskerne werden eine barrierefreie Erschließung des gesamten Hauses ermöglichen. Teil des Mobilitätskonzeptes ist die Bike-World im Untergeschoss, eine Fahrradgarage mit über 400 Stellplätzen, Werkstatt sowie Duschen und Umkleiden.

Unser Ziel ist es, die originale Ausstattung des Gebäudes trotz der umfangreichen Sanierung so weit wie möglich erhalten, sie sorgsam aufzuarbeiten und in die zeitgemäße Gestaltung zu integrieren. Dazu gehören die Böden, Wandverkleidungen und Treppen aus Naturstein, die Deckenornamentik und hochwertige handwerklich hergestellte Putzflächen.

Neue Lebensräume

Wir erschließen das Gebäude über zwei Eingänge. In der Machabäerstraße betonen wir den zentralen Zugang mit drei gläsernen Portalen, die eineinhalb Geschosse hoch wirkungsvoll in die Klinkerfassade eingesetzt sind. Ihre Bogenform ist eine moderne Interpretation des Moritz‘schen Originals und leitet mit großzügiger Geste in die historische Eingangshalle. Von dort aus führt die imposante Treppenanlage in den Bereich der ehemaligen Kassenhalle im Hochparterre. Hier ist eine offene „meet and greet area“ zur Erschießung des Atriums und der flankierenden Treppenhäuser, sowie der Büro- und Empfangsflächen an der Machabäerstraße geplant. Der zweite Eingang liegt in der Erweiterung an der Turiner Straße und erschließt neben dem zentralen Konferenzbereich das Treppenhaus für die Büroeinheiten in den Obergeschossen und das doppelgeschossige Gartrium. Dieser als Garten-Atrium-Hybrid offen gestaltete und üppig begrünte Bereich liegt ein halbes Geschoss abgesenkt an der Fassade entlang der Turiner Straße. Die geschosshohe Verglasung lässt Tageslicht bis in die Tiefe des Gebäudes fallen. Ein Café/Bistro schließt direkt an das zentrale Atrium an, die dazugehörige Terrasse steht aufgeständert in dem geschützt im Blockinnenraum liegenden Hof, wo die angrenzenden Dachflächen des Untergeschosses intensiv begrünt sind. Im 1. bis 4. Obergeschoss planen wir jeweils drei, im 5. Oberschoss zwei autarke, aber zusammenschaltbare Büromieteinheiten. Wir möchten Orte mit besonderer Aufenthaltqualität erzeugen, so denken wir bei den Arbeitsplätzen auch die Freiräume mit. Die neue Dachterrasse ist zum Teil mit einer schattenspendenden luftigen Pergola überbaut, die weiteren Dachflächen sind begrünt und nicht einsehbar mit Photovoltaikelementen besetzt.

Projektteam
  • Fabio Di Franco
  • Azadeh Najib
  • Aline Ackermann
  • Marlène Assié
  • Daniel Behnke
  • Holm Bethge
  • Sebastian Deweranda
  • Jinju Dücker
  • Maximilian Eberhardt
  • Jutta Göttlicher
  • Kai Hesse
  • Ilse Kampers
  • Onurcan Sabri Kurt
  • Alexander Lisboa
  • Corinna Masi
  • Philipp Meise
  • Xhesika Osmani
  • Jonas Ritgen
  • Nevena Simic
  • Stephan Wieland