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OrtDüsseldorf
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ObjektNeubau eines Bürogebäudes mit Tiefgarage
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VerfahrenAuftrag nach Investorenauswahlverfahren
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BauherrinQuantum Projektentwicklung GmbH
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EntwurfsverfasserCaspar Schmitz-Morkramer
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Nutzungskonzept und FlächenplanungDeloitte GmbH, Real Estate & Operations Deloitte Consulting GmbH, Strategy & Business Design
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Konzeption und Planung SignageDeloitte GmbH, Real Estate & Operations Deloitte Digital GmbH
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Smart Building Konzeption und ImplementierungDeloitte Consulting GmbH, Real Estate Consulting
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Konzeption und Planung Möblierung, Textilien und Dekoration;
Konferenz- und Veranstaltungstechnik;
Office, Conferencing and Event ServicesDeloitte GmbH, Real Estate & Operations -
ProjektsteuerungWitte Projektmanagement, Düsseldorf
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TGAZimmermann und Becker, Heilbronn
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ELTibb Burrer & Deuring, Leipzig
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TragwerksplanungSchüssler-Plan, Düsseldorf
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BrandschutzGruner und Partner, Köln
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Freiraumplanungstudio grüngrau, Düsseldorf
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LichtplanungKardorff-Ingenieure, Berlin
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Fassadenplanung;
BaupyhsikDrees & Sommer, Köln -
Akustik SaalplanungMüller-BBM, Planegg
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Generalunternehmer (GU)Hochtief Infrastructure, Düsseldorf
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MöbeleinbautenSchumann Möbel-Werkstätten, Altenkirchen
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Bauzeit2019–2022
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Leistungsphasen1–8
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Brutto-Grundfläche (oi/ui)43.916 m²/25.716 m²
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GeneralmieterinDeloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf
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ZertifizierungenDGNB Gold
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AuszeichnungenIconic Awards 2023
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Fotografische und filmische DokumentationHGEsch
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Dieses Projekt stammt aus der gemeinsamen Zeit von meyerschmitzmorkramer.
Auf dem Produktionsgelände der früheren Rheinmetall-Werke im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf wird seit 2006 die Unternehmerstadt entwickelt. In diesem für die gesamte Stadt bedeutsamen Transformationsprozess entstehen auf gut neun Hektar neue Büroflächen, aber auch Wohnungen mit einem hohen gestalterischen Anspruch, eingebettet in ein urbanes Freiraumkonzept. Direkt daneben, am früheren Standort des Straßenverkehrsamtes liegt das Grundstück des Heinrich Campus. Seit Anfang 2022 markiert das dreifach gestaffelte Büroensemble im edlen Ziegelgewand den Neubeginn. Um die knapp 70.000 Quadratmeter BGF des Heinrich Campus in einer der Körnung der Umgebung angepassten Maßstäblichkeit zu realisieren, haben wir die große Masse in drei Hofhäuser gegliedert, die, in der Höhe von sieben bis fünf Geschosse abgestuft, mit einem leichten Versatz zu einem geschlossenen Baukörper zusammengeschoben wurden. Damit reagieren wir auf die maßgeblichen Raumkanten und Höhen der Umgebung und erzeugen mit der städtebaulichen Figur auf der dem Blockinnenraum zugewandten Seite zudem einen repräsentativen, quasi privaten Vorplatz, die Erna-Scheffler-Straße. Dass die als fußläufige Abkürzung aus dem Quartier zur Bahnstation genutzt werden kann, ist eine freundliche Geste in die Stadt.
Ursprünglich als Multi-Tenant-Gebäude geplant, mietet nun die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte das gesamte Gebäude. Ihre agile Arbeitsweise, ihr Anspruch an die Optimierung von Prozessen und Gegebenheiten, sowie hohe Anforderungen an Sicherheit und Diskretion, führten im Dialog mit uns zu einer Bürowelt jenseits der üblichen Standards, die vielleicht schon einen Ausblick auf das Arbeiten von Morgen gibt. Rund 3.500 Mitarbeiter:innen hat Deloitte in Düsseldorf – Tendenz steigend, doch verbringen die im Durchschnitt nur 1,6 Tage pro Woche im Büro. So finden sich heute im Heinrich Campus 900 Arbeitsplätze nach Arbeitsstättenrichtlinien sowie weitere 2.000 in unterschiedlichen Settings. Bei der appgesteuerten Buchung gibt es keine Hierarchie, jede:r kann hier jeden Platz einnehmen. „Alle sollen hier eine Heimat finden“, war die Maßgabe von Deloitte, die auf den Komfort im Homeoffice anspielt, den viele seit der Pandemie schätzen. Hinzu kommt, dass auch die Attraktivität des Arbeitsplatzes in der Konkurrenz um die Mitarbeiter:innen eine große Rolle spielt.
Der Neubau erhielt eine zeitgenössische Klinkerfassade. Während die robuste Materialität mit dem hellbeige-graubunten Stein Bezug nimmt auf die industrielle Vergangenheit des Ortes, brechen handwerkliche Details die Strenge des Rasters mit einem fein profilierten Bereich rechts der Laibung an jeder Fensteröffnung. Spannung entsteht an den runden Gebäudeecken, wo die Lochfassade mit verbreiterten Fensteröffnungen und gebogenen Scheiben einen Spielraum zur Inszenierung der Kurve bietet. Sehr subtil ist die Farbabstufung der Ziegel, die durch unterschiedlich intensive weiße Schlämmung erzeugt wurde, so dass sich der Farbton von Haus zu Haus um jeweils eine Nuance unterscheidet und das Gesamtbild des großen Hauses belebt. Trotz des von Deloitte geforderten hohen Maßes an Sicherheit wirkt der Heinrich Campus offen und einladend. Wer mit dem Auto anreist, findet Stellplätze, auch mit E-Ladestation, in den beiden Untergeschossen, 600 Fahrradstellplätze im Erdgeschoss bietet die Bike World, eingebunden in ein neues Verkehrskonzept. Hier können auch kleinere Reparaturen vorgenommen werden. Der von Deloitte genutzt Haupteingang liegt im zentralen Gebäudeteil an der geschützten Südseite. Von dem auch für Passanten offenen Vorplatz betreten Besucher:innen und Mitarbeiter:innen die großzügig angelegte Lobby, die auch die nach der Sicherheitsschleuse erreichbare Empore im 1. Obergeschoss einschließt. Das helle Eichenholz, Grünpflanzen und Durchblicke wirken auf professionelle Weise sehr wohnlich. Dabei ist alles mobil, so dass die Fläche für größere Events flexibel bespielbar ist. Von hier aus erschlossen sind auch die Sondernutzungen, der vorgelagerte Recruiting Bereich und der Foodcourt, der, zwischen Innenhof und Vorplatz gelegen, viel Tageslicht erhält. Im westlichen der drei Höfe liegt der große Veranstaltungssaal, der mit doppelter Geschosshöhe auch Raum für große Veranstaltungen bis 500 Personen bietet, bei Bedarf kann die Lobby direkt zugeschaltet werden. Technisch ist der flexibel bespielbare stützenfreie Saal auf höchstem Niveau ausgestattet, ein außergewöhnliches Feature ist die umlaufende 360° 3D- Projektion.
Eine stabile technische Infrastruktur im gesamten Haus und smarte nach Entwürfen von caspar. individuell gefertigte Schreinermöbel unterstützen den reibungslosen Ablauf des Arbeitstages nach dem Prinzip des Activity Based Working. Jeder Platz ist zum sofortigen Arbeitsbeginn mit allen notwendigen Anschlüssen ausgestattet, die Mitarbeiter:innen bringen nur mit, was sie für den jeweiligen Arbeitsprozess benötigen. Der warme Farbton der Eiche auf dem Boden, als Mobiliar oder Raumtrenner steht in einem reizvollen Kontrast mit schwarz gestrichenen Decken, weißen Corian-Theken und cleanen architektonischen Elementen. So entsteht eine harmonische und authentische Arbeitsatmosphäre. Mit der hohen Qualität des Interieurs drückt Deloitte Wertschätzung gegenüber seinen Mitarbeiter:innen aus. Dazu gehört auch die Gestaltung der Freibereiche und die Begrünung der Dachflächen für ein positives Mikroklima. Als zukunftsfähiger Büroneubau wurde der Heinrich Campus mit der DGNB Zertifizierung in Gold ausgezeichnet. Grundlage dafür war die Umsetzung einen ganzheitlichen Ansatzes nach dem LowEx-Konzept, in dem die wertige und langlebige Architektur und die für einen niedrigen Verbrauch bei maximalem Komfort optimierte, hochmoderne Gebäudetechnik ökonomisch und ökologisch sinnvoll ineinandergreifen.
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Caspar Schmitz-Morkramer
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Jana Schuster-Strueh
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Alexander Willems
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Judith Alich
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Tim Bienert
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Nanna Busch
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Louisa Charlotte D`Ooghe
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Maren Dominik
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Roman Funk
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Lars Göpfert
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Kai Hesse
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Ann-Denise Hinse
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Anne-Katrin John
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Klaus Kirchner
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Johannes König
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Anna Melchior
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Martin Mellis
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Miriam Nguan
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Ojuolape Odunlami
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Rojek Kacper
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Lars Scheerer
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Maik Skerka
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Carlos Tinoco de Castilla
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Maria Urban
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Johannes van Linn
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Dominic Wanisch
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Leonard Wefing