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OrtMeerbusch-Büderich
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ObjektRevitalisierung eines teilweise denkmalgeschützten Vierkanthofes
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BauherrinC&C Lindenhof GbR
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EntwurfsverfasserCaspar Schmitz-Morkramer
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TGA, Bauphysik, StatikSommer Baustatik, Erkelenz
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Brandschutzhhpberlin, Berlin
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Freianlagenstudio grüngrau, Düsseldorf
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VermesserDr. Blinken & Töpfer, Düsseldorf
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Planungs- und Bauzeitab 2021
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Leistungsphasen1–9
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Grundstück1.539 m²
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BGF (oi/ui)2.532 m²/582 m²
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Mieteinheit Gastro265 m²
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Visualisierungenmoka-studio
Die Geschichte des Lindenhofs in Meerbusch-Büderich, die vor rund 700 Jahren beginnt, beschleunigt sich Im 19. Jahrhundert. Das kleine Gehöft beginnt zu einem Vierkanthof heranzuwachsen, in dem sich aus Schankwirtschaft, Landwirtschaftlichem, Provisorischem und Pragmatischem ein Patchwork dörflicher Nutzungen entwickelt. Einige U-förmig zusammenhängende Gebäudeteile von 1861, die 1930 um ein Gebäude erweitert wurden, stehen unter Denkmalschutz. Darunter ist auch die an der Dorfstraße liegende Gaststätte, die den Abschluss des historischen Dorfkerns im Ortsbild ablesbar macht und die älteste noch bestehende Gastronomie in Büderich bildet. Die nach Kriegsschäden nur behelfsmäßig wieder aufgebauten Stallungen und Wirtschaftsgebäude im nördlichen Teil des Grundstücks sowie die Tordurchfahrt an der Westflanke konnten überplant werden. Wir werden den Lindenhof mit neuem Leben füllen und den Bestand mit einer nachhaltigen Planung sanieren und ergänzen, um damit vielfältige und zeitgemäße Wohnräume zu schaffen, ohne die alte gastronomische Tradition zu verletzen.
Altes und Neues fügen wir auf dem kleinen Raum des Vierkanthofes zu einem neuen Ganzen zusammen. Wir sanieren die Spange der denkmalgeschützten Bestandsgebäude, ertüchtigen sie energetisch und ergänzen, wo es nötig ist. So vielfältig wie der Bestand sind auch die von uns darin geplanten Wohnungen: kleiner oder größer, auf einer Ebene oder mehrgeschossig, mit Terrasse auf dem Dach oder im Hof – alles im Einklang mit dem Denkmalschutz. Die Gastronomie bleibt weiterhin als Anker an der Dorfstraße, der kleine Rücksprung unter dem neu gepflanzten Lindenbaum bietet der Außengastronomie Platz. Wir schließen den Hof mit Neubauten im Duktus des Bestands. Zwei Gebäudeteile mit drei dreigeschossigen Townhouses, ähnlich in Kubatur und Maßstab, sind als reine Holzgebäude konzipiert. Alle Wohnungen werden über den Innenhof, in dem das historische Pflaster im Mix mit viel Grün verlegt wird, erschlossen. Hier trifft sich die Lindenhof-Nachbarschaft unter einer neu gepflanzten Linde, in deren Schatten ein kleiner Sandspielbereich angelegt wird. Man sieht sich, wenn man möchte. Denn die Wohnungen sind einander zugewandt. Für Privatheit hingegen sorgen gut platzierte Pflanzungen. Am Friedhofsweg liegt der Fahrradabstellraum sowie die Einfahrt in den Pkw-Aufzug der Tiefgarage, in der auch Cargobikes Platz finden.
Wir arbeiten mit dem Bestand, nicht dagegen; wir bauen weiter, ohne neue Bodenflächen zu versiegeln. Wir planen die Revitalisierung des Lindenhofs mit einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit – im Bau, in der Nutzung und darüber hinaus. Um den CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, legen wir großen Wert auf die Wahl von Baustoffen und Konstruktionen, die für die Kreislaufnutzung optimiert sind. Alle verbauten Materialien, sowohl im Bestand als auch im Neubau, werden im Materialkataster MADASTER erfasst, so dass zukünftige Generationen über diese digitale Datenbank Zugriff auf alle Informationen über die im Lindenhof gebundenen Baustoffe und Materialien haben, und sie gezielt und vollständig weiter- und wiederverwendet werden können. Und genau so werden wir es im Innenhof machen, wo wir das wertvolle historische Kopfsteinpflaster wieder neu verlegen lassen.
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Caspar Schmitz-Morkramer
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Melanie Fior
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Tobias Goße
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Marcel Jansen
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Amir Barasteh
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Mareike de Boer
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Maximilian Eberhardt
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Simon Gladbach
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Pascal Torka