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OrtDüsseldorf
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ObjektNeubau eines Wohnquartiers (Baufeld 2) sowie städtebaulicher Entwurf und Begleitung des B-Plans
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VerfahrenWettbewerb (1. Preis)
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BauherrinBPD Immobilienentwicklung GmbH
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EntwurfsverfasserCaspar Schmitz-Morkramer
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TGAPTG, Marl
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Tragwerksplanung, BauphysikIngenieurbüro T. Mitzenhei, Köln
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BrandschutzDipl.-Ing. Christian Uhlig, Willich
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FreiraumplanungFSWLA Landschaftsarchitektur, Köln
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VermesserBlinken + Töpfer, Düsseldorf
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StadtplanungSatdtplanung Zimmermann, Köln
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Planungs- und Bauzeit2014–2019
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Leistungsphasen1–5
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Brutto-Grundfläche (oi/ui)12.600 m²/5.800 m²
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AuszeichnungenIconic Awards 2020;
German Design Award 2021 -
FotosHGEsch
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Dieses Projekt stammt aus der gemeinsamen Zeit von meyerschmitzmorkramer.
Es war Zeit für etwas Neues, früher gab es hier eine Papierfabrik, dann Deutschlands erste Ferrari-Werkstatt, aber auch die ist nun Geschichte. Seit 2019 hat der Düsseldorfer Stadtteil Bilk mit den Karolinger Höfen ein neues familienfreundliches zukunftsgerechtes Quartier zum Wohnen und Leben. 2012 haben wir den städtebaulichen Wettbewerb für die Transformation des 1,76 Hektar großen Areals gewonnen, auch, weil wir die Aufgabe als eine Form der Stadtreparatur betrachtet haben, die viel Sensibilität erfordert, damit hier nicht nur wertvoller Lebensraum im menschlichen Maßstab entsteht, sondern auch das Einwachsen in den Bestand gelingt. Rund 340 neue Wohneinheiten hat die BPD Immobilienentwicklung im gesamten stark durchgrünten Quartier geschaffen, 121 davon liegen in den von uns geplanten Häusern des zweiten Bauabschnitts.
Die Karolinger Höfe liegen im Bereich des innerstädtischen Gründerzeitgürtels, nördlich grenzen sie an den begrünten Lauf der Düssel. Es ist eine große und seltene Chance fast einen gesamten Block neu denken zu dürfen. So lernen wir vom Bestand, nehmen auf, was zukunftsfähig ist und ergänzen zeitgemäß. Das den Stadtraum prägende Prinzip der geschlossenen Blockrandbebauung führen wir mit fünf, maximal sechs Geschossen fort. Wir schaffen drei Öffnungen in den Stadtraum, an denen die Bebauung nicht abbricht, sondern in das Quartier hineinwächst. Durch die Verzahnung entsteht eine gewisse Dichte, die ein zeitgemäß urbanes Gefühl erzeugt, als sozialen Kitt betrachten wir allerdings die grünen Zwischenräume: drei Plätze mit unterschiedlichem Charakter, dazu Gärten, Frei- und Spielbereiche, die die Nachbarschaft lebendig machen. Autos sollten in den Karolinger Höfen keinen wertvollen Freiraum besetzen, deshalb parken wir sie konsequent unter der Erde und bieten zusätzlich 960 Fahrradstellplätze an.
„Wir möchten nicht in Solitären, sondern in Stadträumen denken. Wie bringt man den Menschen Freiräume und öffentliche Plätze zurück? Wenn das Leben Einzug in die Städte hält, hat auch die Architektur die Chance mitzugehen.“
Die Kubatur unserer Häuser in den Karolinger Höfen ist bewegt, sie springen vor und zurück, es gibt Loggien, Terrassen und Balkone, auch die Höhen sind gestaffelt. Die Fassaden in unterschiedlichen Tönen des hellbraunen Klinkers erzeugen ein einheitliches Bild des Gebauten, doch die Ansichten bleiben lebendig. Intelligente Grundrisse in Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen erlauben eine optimale und effiziente Ausnutzung der Wohnfläche, so bleibt der innerstädtische Wohnraum auch für Familien und Einpersonenhaushalte bezahlbar. Mit den Menschen sind in die Karolinger Höfe auch die Fledermäuse eingezogen. Und das war durchaus gewünscht und gefördert. Um die gefährdeten Arten zu schützen, wurden in den Attiken sogenannte Fledermausquartiere eingebaut, und nun wohnen mitten in der Stadt Mensch und Tier unter einem Dach, ohne es zu bemerken.