Im Prolog, dem Auftakt unserer Reihe „Der Nachhalt“, erwähne ich das schöne Wort: Halt. Viele „Halte“ gibt es: den eigentlichen, aber auch, u. a., den Rück-, Vor-, Hinter- oder Unter-. Den Er- , Ein-, In-. Haus-.
„Halten“ ist ein Homonym; das Wort hat zwei Bedeutungen: „(fest)halten“ und „(an)halten“. Stützen und Stoppen. Aber wie unterschiedlich sind diese Bedeutungen? Ist der Anhaltspunkt zum Beispiel der Punkt, an dem man anhält, oder der Punkt, der einem geistigen Halt gibt, weil man eine Ansicht oder eine Vermutung darauf stützen kann? Hat das eine mit dem anderen zu tun? Wer zur Ruhe kommt, kommt gleichzeitig zum Halten und zu sich selbst. Stoppen und Stützen. Halt geben. Halt bekommen.
Nachhalt bekommen wir wiederum dann, wenn wir das Zuviel vermeiden. Er ist der manifeste Lohn der Nachhaltigkeit und ihres Prinzips, im Maß zu bleiben. Weihnachten kann deshalb so besonders sein, weil es uns an unseren eigenen Maßstab Mensch erinnert; daran, wie überaus persönlich das Nachhaltigkeitsprinzip ist: Du sollst nicht mehr verbrauchen, als du hast. Aber du kannst Energie schöpfen, wenn du innehalten und dich an jemandem festhalten kannst.
Ich erlaube mir, Ihnen zwei neu erfundene Halte zu wünschen: den Innehalt und den Festhalt. Was wir – alle Mitarbeiter:innen von caspar. – Ihnen noch wünschen? Na, ist doch klar, ein frohes Fest halt.
Herzlich
Caspar Schmitz-Morkramer