Innerhalb von vier Monaten haben ein Ingenieur und ein Architekturbüro unabhängig voneinander ein Buch zum Nachhaltigen Bauen veröffentlicht: „Non nobis – über das Bauen in der Zukunft, Band 1: Ausgehen muss man von dem, was ist“ von Werner Sobek erschien im Januar 2022; unser Prolog, Band I von „Der Nachhalt“, im Mai. Beide Bücher bilden jeweils den Auftakt zu einer Publikationsreihe, und beiden geht es nicht primär um Aktion, sondern um deren Voraussetzungen und ihre Bedingungen. Denn beide erkennen, dass Innehalten geboten ist, um zu sehen, wo wir stehen: am Anfang nämlich.
Ganz am Anfang ihrer Tätigkeit steht auch Jeanne-Marie Ehbauer. Sie ist Münchens designierte neue Baureferentin. „Für das Erreichen der ambitionierten Klimaziele und die Umgestaltung des öffentlichen Raums kommt der 54-Jährigen damit eine entscheidende Rolle zu” (SZ). Als Director Sustainability Strategies und Kopenhagener Büroleiterin von Werner Sobek war Stefanie Weidner an der Entstehung von „non nobis“, einer fulminanten Datensammlung und -verarbeitung, entscheidend beteiligt – während ich selbst im Prolog die faktenbasierte Bestimmung des eigenen Standorts zum Ausgangspunkt für ein persönliches „Finden der Haltung“ mache. Jeanne-Marie Ehbauer muss ihren neuen Standort in München auch erst kennenlernen. Ob sie schon eine klare Haltung dazu hat, frage ich sie im Gespräch mit Stefanie Weidner, das Nicola Borgmann von der Architekturgalerie München moderiert. Ich bin geehrt, erfreut und dankbar, dass ich eine solche Gelegenheit zu einem öffentlichen, persönlichen, fachlichen Austausch bekomme.