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OrtWolfenbüttel
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ObjektNeubau eines Servicegebäudes für die Herzog August Bibliothek
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VerfahrenRealisierungswettbewerb (3. Platz)
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BauherrinStaatliches Baumanagement Braunschweig in enger Kooperation mit der Nutzerin Herzog August Bibliothek
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EntwurfsverfasserCaspar Schmitz-Morkramer
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Planungszeit2020–2021
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Brutto-Grundfläche2.100 m²
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Visualisierungencaspar./moka-studio
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ModellModellbau Pfeiffer & Voss
Die 1572 in Wolfenbüttel gegründete Herzog August Bibliothek erlangte als achtes Weltwunder beachtlichen Ruhm, heute besitzt die international renommierte Forschungsbibliothek über eine Million Bücher und eine umfassende Sammlung mittelalterlicher Handschriften. Ein neues Servicegebäude soll das historische Ensemble aus Bibliothekshauptgebäude, Direktorenhaus und Magazin zum „Zentrum Altes Buch“ ergänzen. Für die Weiterentwicklung des Bibliotheksquartiers lobte das Staatliche Baumanagement Braunschweig 2020 einen Realisierungswettbewerb aus, in dem unser Entwurf mit dem 3. Preis ausgezeichnet wurde. Wir haben den dreigeschossigen Neubau mit quadratischer Grundfläche so in die von den Bestandsbauten gebildete Spange eingefügt, dass er Axialität und Symmetrie von Gebäudekanten und Wegverbindungen aufnimmt und stärkt. Ein niedriger, barrierefrei über Rampen erschlossener Sockel als Hochwasserschutz wird zur bespielbaren Landschaft. Zwei filigrane Brücken verbindet das Servicegebäude in direkter Linie mit Bibliothek und Magazin.
Der zentrale Neubau wird aus der Mitte des Ensembles heraus betreten. Auf allen drei Etagen liegen die Werkstätten und Arbeitsräume direkt an der Fassade. Die Erschließung erfolgt über ein zentrales Atrium, darin liegt neben der skulptural gestalteten Treppe der Servicekern, der großzügige Pausenraum hat Weserblick. Das Erdgeschoss wird von der Fotowerkstatt genutzt, das erste Obergeschoss von der Abteilung Drucke und Handschriften. Der östliche Umlaufgang schließt an die Glasbrücken an und weitet sich zum Besprechungsraum auf. Im zweiten Obergeschoss liegen die Räume der Stabstelle Erhaltung und Restaurierung, Tageslicht fällt hier gefiltert über Nordlichtkuppeln ein, die Haustechnik lässt sich In der gefalteten Deckengeometrie verbergen.
Wir schlagen vor, das neue Servicegebäude als schlanken, wirtschaftlichen und langlebigen Stahlbetonskelettbau zu errichten Die Natursteinfassade haben wir aus dem Bestand heraus entwickelt. So haben wir die klare Struktur der Augusta-Fassade aufgenommen und in ein gleichmäßiges Raster von Pilastern und Friesen übertragen. Den verschiedenen Nutzungen der Geschosse entsprechend, erhält es Öffnungen und gefüllten Flächen. Die Gebäudekanten und der Dachabschluss formen einen großen Rahmen aus, der im Kontrast zum glatten Sandstein des Rasters scharriert ist. Das auf einer materialschonenden stählernen Fachwerkträgerkonstruktion eingerückt aufgesetzte Metallfalzdach verbirgt die bewegte Ansicht der Oberlichter und erzeugt ein harmonisches Gesamtbild.
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Caspar Schmitz-Morkramer
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Johannes Feder
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Jutta Göttlicher
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Lena Nehl
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Francisco Javier Vaz Cano