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OrtKöln
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ObjektRevitalisierung der denkmalgeschützten Gebäude inkl. Neubau und Erweiterung für Hotel- und Einzelhandelsnutzung
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BauherrinGerchGroup AG, Düsseldorf
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EntwurfsverfasserCaspar Schmitz-Morkramer
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ProjektsteuerungfactorP Projektmanagement, Berlin:
ab LP2 Umplanung: zweiPM, Aachen -
TGAFischer Planungsbüro für Gebäudetechnik, Kleve
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TragwerksplanungGehlen Partnerschaft beratender Ingenieure, Düsseldorf
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BrandschutzRieser Wessel Brandschutzsachverständige, Gelnhausen;
ab LP2 Umplanung: Kempen Krause Beratende Ingenieure, Köln -
FassadenplanungIB Reincke, Rostock
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BauphysikPeutz Consult, Düsseldorf
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VermesserSEAD Vermessungsbüro, Köln
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RestauratorKonservierung Kmiotek, Köln/Kunstschmiede Hoppen, Dattenberg
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BarrierefreiheitKempen Krause Ingenieure, Aachen
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Bauzeit2019–
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Leistungsphasen1–5
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Brutto-Grundfläche (oi/ui)8.879 m²/2.060 m²
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Visualisierungencaspar./Rendertaxi
Zwischen Dom und St. Maria im Kapitol liegen 2.000 Jahre Kölner Geschichte von der Antike über das hohe Mittelalter, die Gotik, die Renaissance bis zur Moderne aufgereiht wie Perlen an einer Schnur. O.M. Ungers nannte diese Achse „Via Culturalis“, er wollte sie im Stadtraum sichtbar machen, sie kultivieren und inszenieren. Doch erst einige Jahre nach dem Tod des prominenten Kölner Architekten übernahm das Stadtplanungsamt erfolgreich die Transformation der 800 Meter langen Kulturstraße. Unmittelbar daran zwischen Roncalliplatz und Rathausplatz waren über die Jahrzehnte kuriose Cluster aus vernachlässigten Park- und Bürohäusern und dem denkmalgeschützten Senats Hotel entstanden. 2017 wurde das 9.000 m² große Areal verkauft und seitdem als Laurenz Carré entwickelt.
In diesem Kontext wurden wir mit der Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Ensembles aus Hotel und angrenzendem Verwaltungsgebäude beauftragt. Die eleganten und zum Teil baukünstlerisch reich dekorierten Gebäude tragen die markante Handschrift der Architekten Wilhelm & Rudolf Koep und wurden in zwei Abschnitten (1959 und 1961) gebaut. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ihren Charme ins Heute zu transportieren und die Häuser den zeitgemäßen Ansprüchen an Funktionalität und Zukunftsfähigkeit entsprechend fortzuschreiben.
Hotel und Verwaltungsbau korrespondieren in Materialität und Gliederung eng mit dem nur wenige Jahre älteren Spanischen Bau auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dieses für Köln ungewöhnlich harmonische Stadtbild möchten wir auch in Zukunft erhalten. Charakteristisch sind die Fassaden mit Backsteinausfachung des Betonskeletts und die Brüstungsgeländer, die in Anlehnung an das Kölner Stadtwappen gestaltet sind. Unter Goldschmied ist das Erdgeschoss mit einer zeittypischen Kolonnade zurückgesetzt, die erhalten bleibt. Wir stocken den in der Großen Budengasse mit leichtem Versatz aus der Achse gedrehten Bereich des Verwaltungsgebäudes im vierten Obergeschoss mit einer leichten Stahlkonstruktion auf. So erhalten wir eine durchgängige Traufkante im Bestand, gleichzeitig bleibt die Aufstockung durch ihre Materialität ablesbar. Daran anschließend ergänzen wir den Blockrand mit einem schmalen sechsgeschossigen Neubau für das Hotel, der sich um einen begrünten Lichthof legt und im Blockinnenraum an das historische Senats Hotel anschließt. Damit können wir auf dezente Weise die gut 8.000 m² Altbaufläche mit 2.890 m² Neubau ergänzen. Einzelhandel oder Gastronomie können die straßenseitigen Flächen bespielen.
Für Radisson RED, die das Hotel mit 171 Zimmern, einem Konferenzbereich im Souterrain, Restaurant im ehemaligen Senatssaal und Coworking-Café wiedereröffnen wird, haben wir das Interiorkonzept entwickelt. Sondernutzungen innerhalb des Hotels sind für die Flächen im Souterrain (Konferenz) und im Senatssaal (Restaurant) im 1. Obergeschoss des historischen Hotels vorgesehen. Die Herausforderung besteht darin mit dem Corporate Design der Marke zu arbeiten und gleichzeitig der denkmalgeschützten Originalsubstanz des Gebäudes mit der außergewöhnlichen baukünstlerischen Ausstattung, darunter Ätzglasfenster (Entwurf Hanns Kirchner), die handbemalte Abhangdecke des Senatssaals, schmiedeeiserne Geländer und Werksteinböden gerecht zu werden. Für viele Kölner Familien ist der elegant und detailreich ausgestattete Senatssaal in den 60er Jahren zu einem zweiten Wohnzimmer geworden, in dem man sich insbesondere zum Karneval und außerhalb der Session gerne zum Tanz traf. Diese „Wohnzimmeratmosphäre“ möchten wir im Co-Working Café Unter Goldschmied mit lockerer Möblierung und Communitytable auf zeitgemäße Weise fortschreiben.
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Caspar Schmitz-Morkramer
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Tabea Mager
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Boris Krusenotto
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Jana Schuster-Strueh
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Yannick Bilsdorfer
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Oliver Greven
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Mehrdad Hamedi
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Miriam Nguan
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Cristina Lagaccia
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Johannes van Linn