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OrtFrankfurt am Main
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ObjektNeubau eines Geschäftshauses mit zwei Gastronomieeinheiten im Erdgeschoss
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BauherrinMartina Grigat-Hunger
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EntwurfsverfasserCaspar Schmitz-Morkramer
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TGA + ELTPlanung: TEPMA Engineering GmbH, Borken (ehem. construct ffm);
Ausführung: Efficient Technical Solutions GmbH sowie BAUER Elektroanlagen West GmbH & Co. KG, Neu-Isenburg -
Tragwerksplanung, BauphysikOSD GmbH, Frankfurt am Main
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BrandschutzRIESER WESSEL Brandschutzsachverständige & Ingenieure PartG mbB, Frankfurt am Main
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LandschaftsplanungKuBuS, Kassel
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BodengutachtenBFM Baugrundinstitut Franke- Meißner und Partner GmbH, Wiesbaden-Delkenheim
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BauleitungBGG Architekten + Ingenieure (BGG Grunzig Ingenieurgesellschaft mbH), Frankfurt am Main
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RohbauunternehmenFW Müller, Offenbach am Main
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MetallbauUHL GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG, Würzburg
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DacharbeitenGebrüder Schneller GmbH & Co. KG, Würzburg
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NatursteinHofmann Naturstein, Werbach-Gamburg (Trosselfels (außen),
Ditfurther Kalkstein (innen)) -
Planungs- und Bauzeit2019–2026
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Leitungsphasen1–7
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Brutto-Grundlfäche (oi/ui)ca. 3.500 m²/500 m²
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ZertifizierungDGNB-Silber
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VisualisierungenKonzept 3D
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EntwurfsskizzenPaul Trakies
In einer repräsentativen Lage der Frankfurter Innenstadt, nur einen Steinwurf von der Deutschen Börse – dem bedeutendsten Finanzplatz Deutschlands und Europas – entfernt, planen wir direkt am inneren Anlagenring, im Bereich der Wallanlagen, ein neues Bürogebäude mit zwei Gastronomieeinheiten im Erdgeschoss. Über das Grün der Wallanlagen besteht eine fußläufige Verbindung zur Alten Oper; nach Süden sind über den Börsenplatz alle innerstädtischen Angebote in wenigen Gehminuten erreichbar. Die Keilform des Grundstücks und die Lage an einer Straßenkreuzung ermöglichen einen prägnanten Neubau mit drei Schauseiten, dessen schmale Westflanke an die bestehende Nachbarbebauung anschließt. Wie stets beim Bauen im Bestand galt es, nicht nur die baurechtlichen Grenzen und Linien zu respektieren, sondern zugleich ein städtebaulich schlüssiges Gefüge zu schaffen. Denn auch innerhalb enger Rahmenbedingungen lassen sich – wie hier – durch einen Neubau neue Perspektiven, spannungsvolle Modulationen und prägnante Akzente erzeugen.
Die besondere Kubatur des Baukörpers der neuen Börsenstraße 14 erscheint als Konstellation von vier ineinander geschobenen unterschiedlich dimensionierten rechteckigen Quadern. Der niedrigste Punkt ist der fünfgeschossige Anschluss an das Nachbargebäude, der Traufhöhe und Fluchtlinien aufnimmt. Um jeweils ein Geschoss höher wird der Neubau mit den anschließenden Volumina, die auf der Südseite ab dem ersten Obergeschoss leicht auskragen, während sie entlang der Hochstraße in den Obergeschossen zurückgestaffelt sind. So erfährt der achtgeschossige „Turm“ an der Stirnseite, die in der Achse zur Alten Oper steht, eine besondere Betonung. Die Auskragung des zentralen Volumens an der Hochstraße unterstützt die Bildung eines kleinen Vorplatzes an der Front zur Börsenstraße, mit dem der Haupteingang in die Lobby der in den Obergeschossen liegenden Büroeinheiten eine angemessene Betonung erfährt. Die beiden Gastronomieeinheiten werden von der ruhigeren Taubenstraße unabhängig voneinander erschlossen, jede Nutzung kann so in dem gegebene Rahmen ihre eigene Identität aufbauen. Ein Mehrwert dieser Lage ist der Blick auf den neu geschaffenen Nini-und-Carry-Hess-Platz an der Taubenstraße, der nach Abschluss der Baumaßnahme mit neuen Pflanzungen ergänzt wird und von den Gastronomieeinheiten genutzt werden darf.
Der Neubau erhält eine Natursteinrasterfassade mit Fensterrahmen aus Aluminium. Die Konsequenz der Gebäudehülle fügt Auskragungen und Rücksprünge der bewegten Kubatur in ein schlüssiges Gesamtbild zusammen. Die geschosshohen Öffnungen sind im Erdgeschoss als großzügige Schaufenster ausgebildet, in den Obergeschossen verdichtet sich das Raster mit doppelter Taktung. Eine skulpturale Wirkung erzeugt die Umfassung der einzelnen Volumina mit einem stärkeren Natursteinrahmen und die Betonung der Turmkrone. Unter der Krone, im sechsten Obergeschoss, sitzt der Kopf: ein stützenfreier Raum, der mit viereinhalb Metern Deckenhohe noch einmal deutlich hoher ist, als die anderen Büroräume mit 3,16 m. Je nach Innenausbau kann man diesen Raum zu einem gut 100 Quadratmeter großen Konferenzraum machen, der eine wirklich exklusive Aussicht nach drei Seiten bietet, auf die Börse, auf die Innenstadt. Die weiteren Dachflächen sind extensiv begrünt und als Dachterrasse von den Mieter:innen der Broteinheiten nutzbar. Die Natursteinfassade wird als Umfassung der Technikzentrale auf dem Turmdach fortgeführt, doch lösen sich hier die konisch modellierten Stützen ohne Störung des Rasters aus der formalen Strenge der Hülle. Oberseitig erhält die Technikzentrale ein witterungsoffenes Metallgewebedach und ist auf der gesamten Fläche mit PV-Elementen versehen.
- Entwurfsverfasser
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Caspar Schmitz-Morkramer
- Projektleitung Entwurf
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Johannes Feder
- Projektleitung Planung
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Harald Bender
- Planungsteam
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Maria Urban
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Anna Frolova
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Lynn Hollberg
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Michel Schütten
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Maik Voit
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Johannes König