Die Planungs- und Baubranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit sind die zwei wohl wichtigsten Themen, die unsere Arbeit neu definiert haben – und sie sind voneinander nicht zu trennen. Mit der Einführung modellbasierter und datengetriebener Prozesse wir in den vergangenen Jahren viele Fortschritte machen. Heute stehen wir an einem Punkt, an dem diese Technologien nicht mehr isoliert betrachtet werden können, sondern ganzheitlich zusammengedacht und -gebracht werden müssen.
In diesem Bereich ist caspar. besonders aktiv und überdurchschnittlich gut aufgestellt. Als Architekten und Planer sehen wir es als unsere Verantwortung, diesen Wandel aktiv zu gestalten. Unser Ziel ist es, alle Projektbeteiligten in diesen Transformationsprozess einzubeziehen und die Integration neuer Technologien in die Baupraxis weiter voranzutreiben.
Der Übergang zur modellbasierten Planung mittels Building Information Modeling (BIM) hat neue Möglichkeiten eröffnet, insbesondere im Nachhaltigkeitswesen. Mittelfristig wird Nachhaltiges Bauen ohne KI-gestützte Analyseprozesse nicht möglich, und BIM liefert die strukturierte Datenbasis dafür. Wir sind dabei, KI- und BIM-gestützte Arbeitsprozesse gezielt in unsere Planungs- und Bauprozesse zu integrieren.
caspar. gehört zum Gesamtvorstand der BIM-Allianz in Deutschland. Wir sind also auf der Höhe der Zeit, und das hilft uns nicht nur dabei, unsere Projekteffizienz stets zu verbessern, sondern auch, neue Leistungen wie z.B. Gesamtkoordination oder Nachhaltigkeitsmanagement anzubieten– alles Dinge, von denen Bauherrn qualitativ, ökonomisch und ökologisch profitieren.
caspar. gehört außerdem zu den Gründungsförderern der digitalen Materialplattform Madaster, die den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 gewann. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Materialerfassung und -zirkularität. Unser ständiger Austausch mit der Plattform gibt uns eine besondere Expertise beim Umgang mit Baumaterial. So erstellen wir bereits heute Gebäudematerialpässe auf Basis eines IFC-gestützten Workflows. Auch im Bereich Bestandsbau verfolgen wir innovative Ansätze: Ein systematisches Building-Assessment soll künftig helfen, das Re-Use-Potenzial vorhandener Gebäude gezielt zu analysieren und zu nutzen.
Unabhängig vom spezifischen Projektschwerpunkt setzen wir konsequent auf BIM. Im Bestandsbau erzielen wir z.B. durch den Einsatz von digitalen Punktwolken und bauteilorientierten Modellen einen erheblichen Informationszuwachs. Und Informationsvorsprung: Die Vorteile reichen von erhöhter Planungs- und Ausführungssicherheit bis hin zur Integration ins digitale Facility- und Asset-Management unserer Bauherren.
Auch in der Kostenauswertung nutzen wir modellbasierte Methoden, um Hauptgewerke effizient zu analysieren. Die visuelle Verknüpfung von Kostenpositionen mit dem BIM-Modell ermöglicht eine nachvollziehbare und transparente Budgetplanung. Durch automatisierte Datenverknüpfungen reduzieren wir den Aufwand für Aktualisierungen und verbessern die Planungsgenauigkeit.
Stichwort Daten: Der erfolgreiche Einsatz von BIM und KI erfordert Vertrauen in die Qualität der ihnen zugrundeliegenden Daten. Deshalb haben wir in den letzten Jahren unser Management der Datenqualität intensiviert und softwarebasierte sowie teilautomatisierte Prüfprozesse etabliert.
Wir entdecken und evaluieren fortlaufend neue Softwarelösungen, um die Effizienz und Qualität unserer digitalen Modellierung stets zu verbessern (z.B. ComfyUI, Copilot 365 Studio, customised chatbots). Einige unserer Projekte beinhalten bereits modellintegrierte LCA-Auswertungen, mit denen wir die ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Bauvorhaben bewerten. Auch zu LCC-Auswertungen (Lebenszykluskostenrechnung) befinden wir uns in der Entwicklung.
In Dänemark sind diese Formen der Ökobilanzierung bereits Pflicht. Es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bevor das auch in Deutschland der Fall ist. Was zurzeit noch als extra buchbares Add-On gelten mag, müsste sehr bald Vertragsroutine sein.