Doch von jener „Symmetrie und Mannigfaltigkeit“, die Goethe in der Skulptur sieht, oder von der „Ruhe und Bewegung“, kann unsere Fassade auch etwas erzählen.
Der Name „Hofmann“ steht, steinmäßig, für eine beeindruckende Mannigfaltigkeit. Der (Kalk-) Stein der einen Familie Hofmann kreiert Oberflächen, die Klarheit und Komplexität vereinen. Der (Kalk-)Stein der anderen Familie Hofman kreiert Spitzenweine, für die dasselbe gilt. Oder, wie das Weingut sagt: „Auf gutem Stein wächst guter Wein“. Die Trauben stehen auf einem Boden, dessen fränkischer Muschelkalk für besondere Mineralität sorgt: dem „Röttinger Feuerstein“. Die Familien sind nicht miteinander verwandt, doch was Name und, buchstäblich, Lebensgrundlage betrifft, sind sie irgendwie doch family. Dass die beiden Kalksteindynastien bereits seit Jahren zusammenarbeiten, ist also gleichermaßen zwingend und selbstverständlich.
Jedes Jahr bittet Hofmann Naturstein einen Partner um die Gestaltung eines Weins vom Weingut Hofmann. Ich war ebenso geehrt wie erfreut, als die Anfrage dieses Mal an mich ging. 2024 ziert das Etikett den Hofmann Cuvée RR 2022, eine „komplexe Cuvée mit reifer Beerenaromatik und feinen Röstaromen“.
Ich habe mich dazu entschieden, ein Detail aus der Laokoon-Gruppe auf das Etikett drucken zu lassen. (Großer Dank an den Gestalter Hendrik Sichler, der mir bei Idee und Durchführung sehr geholfen hat.) Es ist ein schmaler Ausschnitt, relativ grob gedruckt. Aus der Nähe sind eher abstrakte, bewegte Rundformen auszumachen. Halte ich die Flasche jedoch auf Armabstand, erkenne ich klar eine sehr elegante Schulter- und Oberarmpartie. Das wirkt „teils sinnlich, teils geistig“ – und genau das trifft auch auf den Hofmann-Wein zu.
Caspar Schmitz-Morkramer
Hofmann Naturstein Weingut Hofmann
Bildquelle Laokoon-Gruppe: Wikipedia